Wer ist Ben?

Benjamin Berndt, kurz Ben.

Ich bin Host des {ungeskriptet} Podcasts. Ich habe in verschiedenen Ländern dieser Welt gelebt, ein Millionenunternehmen aufgebaut, mehrmals erfolgreich studiert und im Ring gekämpft. Das war aber nicht immer so…

In meiner Kindheit war ich dick. Ein richtiges Pummelchen. Ich hatte Angst vor dem Sportunterricht. Meine ganz persönliche Hölle waren die Bundesjugendspiele im Geräteturnen. Da lag ich vorher nächtelang wach und badete in meinem kalten Angstschweiß. Natürlich konnte ich keinen Handstand oder Räder schlagen. Ich konnte gerade mal einen Purzelbaum - und der sah alles andere als gut aus.

Dafür fielen mir die anderen Fächer in der Schule leicht. Ich machte eigentlich nie Hausaufgaben oder lernte für Klausuren. “Lernen ist Wettbewerbsverzerrung” war mein Motto. Wenn jemand etwas nicht wusste, war ich sofort ungefragt zur Stelle, um denjenigen an meiner vermeintlichen Weisheit teilhaben zu lassen.

Kurz: Ich war ein fauler, dicker, arroganter Klugscheißer.

Ich war einer von 19, der aus über 2000 Bewerbern für ein Dualstudium eines DAX Konzern ausgewählt wurde. Ich studierte Internationale BWL und fing später im Inhouse-Consulting an. Mit meinem Anzug und mit Rimowakoffer flog ich in der Business Class durch die Welt und fühlte mich extrem wichtig. Einige Zeit später setzte ich noch ein MBA Studium an einer der Top Business Schools drauf. Wow, was fühlte ich mich cool!

Ich kündigte meinen Job und startete meine erste Vollzeit Unternehmensgründung: eine komplexe Rohstoffpreis-Risikomanagementlösung. So komplex, dass meine potentiellen Kunden sie nicht verstanden. Der Umsatz blieb aus, aber ich erhielt einen Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft. Immerhin. Neue Geschäftsmodelle faszinierten mich. Jeden Tag wollte ich ein neues Unternehmen starten. Ich wuselte mich in der Gründerszene in Berlin durch.

Nach Geburt meiner zweiten Tochter entwickelte ich mit meiner damaligen Partnerin eine stylische Babytrage unter dem Markennamen “ROOKIE”. Kurze Zeit später trennten sich unsere Wege.

Im Zuge dieser schwierigen Trennung war ich gezwungen, mir sehr unangenehme Fragen zu stellen, die ich lange vermieden hatte: Wer bin ich? Und wer bin ich wirklich? Wer möchte ich gern sein? Und welche dummen Fehler mache ich jeden Tag aufs Neue?

Ich im September 2019.

Die Fragen waren schmerzhaft, aber die Antworten noch viel mehr: Ich wollte, dass alle mich lieb haben. Vermutlich, weil ich mich selbst nicht liebte. Ich rannte Anerkennung anderer hinterher. Ich vermied Konflikte, wo ich nur konnte. Ich tat so, als wäre ich cool, damit andere mir sagten, dass ich cool bin.

Ich stellte fest, dass ich ein undiszipliniertes, harmoniesüchtiges Weichei war. Das war scheiße. Das musste sich ändern.

Ich begann, jeden Tag um 6:00 Uhr aufzustehen und Gewichte zu heben. Ich wurde Teil eines illegalen Underground Fight Clubs und lernte kämpfen. Ich zwang mich trotz intensiven Albträumen jeden Tag aufs Neue, mir von groben Straßenschlägern meine Grenzen aufzeigen zu lassen. Schließlich kämpfte ich in einem Ring vor Publikum. Ich ging K.O.. Als ich wieder aufwachte, war die Welt nicht mehr die gleiche. Dieser Kampf veränderte mein Leben.

Ich hatte erwartet, dass ich im Kampf konstant meinen Flucht- und Vermeidungsinstinkt unterdrücken musste. Aber so war es nicht. Ich sah nach den ersten Treffern nur noch unscharf, spürte intensivste Schmerzen und mein Gesicht, Hände und Boden waren mit meinem Blut überströmt. Trotzdem wollte ich nicht fliehen. Ich hatte plötzlich keine Angst mehr. In mir erwachte ein Biest. Ich wollte nichts anderes, als meinem Gegner Schmerzen zuzufügen. Auch wenn ich dabei sterben würde.

Diesen Modus kannte ich vorher nicht. Ich wollte es ja immer allen Recht machen. Wenn mich jemand nicht mochte, war ich traurig. Wenn mir jemand böses wollte, hatte ich wenig entgegenzusetzen.

In den Wochen nach dem Kampf wurde ich ruhiger. Ich musste nicht mehr allen ständig erzählen, was für ein Wahnsinnstyp ich bin. Ich wurde viel sensibler. Offener für meine eigene Verletzlichkeit und für die Verletzlichkeit anderer. Gleichzeitig wurde mir immer egaler, was andere über mich dachten. Ich bemühte mich nicht mehr, es allen Recht zu machen.

Ich lernte, dass ich von jedem Mensch etwas lernen kann. Dies wurde zu meiner Passion.

Ich mag Menschen. In jedem Gespräch frage ich mich: Was kann ich von diesem Menschen lernen? Was weiß der, was ich nicht weiß? Was sehe ich falsch?

In meinem Podcast {ungeskriptet} nehme ich den Zuschauer/-hörer mit in authentische, tiefe Gespräche.